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Ausstieg aus dem Lehrerberuf? Wann sollte es sein und wie kannst du es verhindern?

Der Lehrerberuf ist nicht nur eine Berufung, sondern auch eine Herausforderung. Für viele von uns kommt irgendwann der Punkt, an dem wir über einen Ausstieg aus dem Lehrerberuf nachdenken und die Frage aufkommt: „Sollte ich den Beruf aufgeben?“

Es ist ein Thema, das oft mit viel Emotion und Unsicherheit verbunden ist. Einerseits kann der Wunsch nach Veränderung und Entlastung sehr stark sein, andererseits die Liebe zum Beruf und das Gefühl, gebraucht zu werden.

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Gründe für einen möglichen Ausstieg

Es gibt verschiedene Gründe, warum Lehrer überlegen, den Beruf zu verlassen. Diese Gründe sind oft individuell, doch viele teilen ähnliche Erfahrungen:

  1. Überforderung und Dauerstress
    Der ständige Druck, immer verfügbar zu sein, alle Bedürfnisse der Schüler zu berücksichtigen, und dabei auch noch den Erwartungen von Eltern und der Schulleitung gerecht zu werden, kann erdrückend sein. Das Gefühl, nie wirklich abschalten zu können, führt oft zu Erschöpfung.
  2. Hohe emotionale Belastung
    Die Arbeit mit jungen Menschen ist erfüllend, aber auch emotional belastend. Wenn du das Gefühl hast, dass du zu viel von dir selbst gibst, ohne etwas zurückzubekommen, kann dies zu emotionalem Burnout führen.
  3. Verlust der Leidenschaft
    Manchmal verschwindet die Begeisterung für den Beruf im Laufe der Jahre. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Routine, zunehmende Bürokratie oder das Gefühl, nichts mehr bewirken zu können. Wenn du den Funken, der dich ursprünglich zum Lehrerberuf geführt hat, nicht mehr spürst, kann der Wunsch nach einem Ausstieg entstehen.
  4. Fehlende Work-Life-Balance
    Viele Lehrer kämpfen damit, eine gesunde Balance zwischen Berufs- und Privatleben zu finden. Wenn du merkst, dass der Beruf dein ganzes Leben bestimmt und du kaum noch Zeit für dich selbst hast, kann die Überlegung entstehen, etwas grundlegend zu verändern.
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Es gibt viele Belastungsfaktoren, die für einen Ausstieg aus dem Lehrerberuf sprechen.

Überlegen, bevor du entscheidest

Bevor du eine Entscheidung triffst, ist es wichtig, dich ehrlich zu fragen, was hinter dem Wunsch nach einem Ausstieg steckt. Bist du wirklich bereit, den Beruf zu verlassen, oder brauchst du nur eine Pause und neue Impulse? Hier sind ein paar Fragen, die du dir stellen kannst:

  • Ist es der Beruf selbst oder sind es die Umstände, die dich belasten?
    Oft sind es nicht der Unterricht oder die Arbeit mit Schülern, die frustrieren, sondern das Drumherum – wie Bürokratie oder mangelnde Unterstützung durch Eltern, Vorgesetzte und Behörden. Vielleicht kannst du einfach auch schlecht „nein“ sagen und halst dir mehr auf als du bewältigen kannst.
  • Hast du genug Pausen und Auszeiten?
    Manchmal liegt der Grund für den Wunsch nach einem Ausstieg in der Tatsache, dass du nie richtig abschalten konntest. Pausen und eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit können Wunder bewirken. Es gibt viele tolle Sportarten, bei denen du zu dir selbst findest.
  • Hast du alles ausprobiert, um den Beruf für dich angenehmer zu gestalten?
    Bevor du gehst, lohnt es sich, nach Wegen zu suchen, den Alltag zu erleichtern. Manchmal helfen kleine Veränderungen – wie eine bessere Organisation oder der Austausch mit Kollegen – um den Stress zu reduzieren.
  • Welche Alternativen hast du?
  • Der Lehrerberuf ist eine Nische und du bist Experte für das Lehren und Lernen. Du kannst natürlich in vielen verwandten Berufen unterkommen und vielleicht wirst du damit auch glücklicher, aber das solltest du dir vorher überlegen, weil der Schritt aus dem Beamtentum auch nicht leicht fällt.

Wenn du dich für den Ausstieg entscheidest, gibt es ein Buch von Isabell Probst, das dir vielleicht helfen kann mit dem Titel: Ausgelehrt. Ab morgen läuft die Schule ohne mich!: So gelingen Ausstieg und Umorientierung als Lehrer: Erfahrungen, Praxistipps und Strategien für Abwägung und Neuanfang..

Wie du wieder Freude am Beruf finden kannst

Falls du dich entscheidest, im Lehrerberuf zu bleiben, gibt es viele Ansätze, wie du die Freude am Unterrichten wiederfinden und Stress abbauen kannst.

  1. Schaffe dir bewusste Auszeiten
    Nimm dir regelmäßig Pausen und schaffe dir Rituale, die dich entspannen. Ob es ein Spaziergang nach der Schule ist, eine kurze Meditation oder das bewusste „Abschalten“ nach Feierabend – kleine Auszeiten helfen, Stress zu reduzieren und den Kopf freizubekommen.
  2. Delegiere Aufgaben und setze Grenzen
    Nicht jede Aufgabe muss von dir allein bewältigt werden. Versuche, Aufgaben zu delegieren, sei es an Kollegen oder sogar an deine Schüler. Außerdem ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen, was deine Verfügbarkeit angeht. Nur so kannst du dir selbst Raum für Erholung schaffen.
  3. Erinnere dich an deine Erfolge
    Gerade wenn du dich gestresst und überfordert fühlst, kann es hilfreich sein, sich an die positiven Seiten deines Berufs zu erinnern. Denke an die Schüler, denen du wirklich geholfen hast, und die Momente, in denen du etwas bewegt hast. Das kann helfen, wieder Motivation zu finden.
  4. Suche dir Unterstützung
    Es ist keine Schwäche, um Hilfe zu bitten. Egal ob bei Kollegen, in einer Supervision, bei einem Coach oder auch bei einem Therapeuten – manchmal hilft es, sich mit anderen auszutauschen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
  5. Finde neue Herausforderungen und Impulse
    Wenn du dich festgefahren fühlst, könnte es helfen, dich neuen Herausforderungen zu stellen. Das kann eine Fortbildung sein, ein neues Unterrichtsprojekt oder der Wechsel an eine andere Schule. Frischer Wind kann neuen Enthusiasmus wecken.
  6. Arbeite an deiner Work-Life-Balance
    Achte darauf, dass dein Privatleben nicht zu kurz kommt. Verbringe Zeit mit deiner Familie, Freunden oder deinen Hobbys. Je mehr du in deinem Leben außerhalb der Schule Erfüllung findest, desto ausgeglichener und zufriedener wirst du auch im Beruf sein.

Gehen oder bleiben?

Die Entscheidung, den Lehrerberuf zu verlassen, ist nicht leicht und sollte gut durchdacht sein. Bevor du diesen Schritt gehst, kann es sich lohnen, zu hinterfragen, was genau dich belastet, und Lösungen zu finden, die dir helfen, wieder mehr Freude am Beruf zu haben (auf japanisch nennt man das auch Ikigai). Wenn du jedoch zu dem Schluss kommst, dass ein Ausstieg der richtige Weg für dich ist, dann solltest du diesen Schritt ohne Schuldgefühle und mit einem klaren Plan für deine Zukunft angehen und mit deinen vielen Talenten etwas Neues und Besseres aufbauen.

Denke daran, dass es dein Wohlbefinden ist, das zählt. Ob du bleibst oder gehst – die Entscheidung liegt bei dir, und sie sollte sich gut anfühlen.

Was ist bewusst-lehren.de?

Ich bin selber Lehrer aus Leidenschaft und war dennoch mehr als einmal am Punkt, den Beruf an den Nagel zu hängen. Deshalb studierte ich berufsbegleitend Katastrophenmanagement und Bildungsmanagement.

Als ich 2014 meinen Tinnitus entwickelte und an Burnout erkrankte, zog ich die Bremse und achtete mehr auf mich und änderte meine Prioritäten.

Ich bildete mich auch schon vorher fort, fokussierte mich danach aber auf den Bereich Achtsamkeit und Stressmanagement.

Mit bewusst-lehren.de möchte ich andere daran teilhaben lassen. Natürlich läuft bei mir auch nicht alles perfekt und ich bin selber noch auf dem Weg. Natürlich geht mein Tinnitus nicht weg und ich muss mich auch immer disziplinieren, damit er nicht schlimmer wird.

Ausbildungen und Qualifikationen

  • Lehrer seit 2006
  • Acht Jahre Hauptpersonalrat in NRW
  • Intensivstudium Sozialpsychologie
  • Stressmanagementtrainer
  • Achtsamkeitstrainer
  • Meditationstrainer
  • Bildungsmanager (MBA)
  • Katastrophenmanager (Master)
  • Trainer Psychosoziale Notfallvorsorge
  • Kampfkunstlehrer (13. Dan Bujinkan Budo Taijutsu)

Angebote für Lehrer von bewusst-lehren.de

Meine Angebote richten sich vor allem an Lehrer, die mit dem Lehrerberuf überfordert sind und sich Hilfen wünschen. In meinen Trainings und Coachings können wir verschiedene Dinge tun:

  • Suche nach den Ursachen deiner persönlichen Baustellen in Gesprächen
  • Suche nach Lösungsansätzen und Alternativen
  • Erarbeitung von kurzfristigen und längerfristigen Maßnahmen und Techniken
  • Atemübungen
  • Achtsamkeitsübungen

Angebote für Schüler und Studenten von bewusst-lehren.de

Als Lehrer kenne ich die Sorgen und Stressfaktoren von Schülern ebenfalls gut. Besonders in Prüfungsphasen kann man hier abgesehen von fachlichen Maßnahmen viel erreichen.

  • Prüfungsvorbereitung
  • Maßnahmen zur Stressbewältigung in Prüfungsphasen
  • Techniken bei Blackouts in Prüfungen und Klausuren

Kontakt zu bewusst-lehren.de


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