Achtsames Korrigieren: Wie du Klassenarbeiten mit weniger Stress bewältigst

Das Korrigieren von Klassenarbeiten und Klausuren gehört zu den Aufgaben, die viele Lehrkräfte als besonders belastend empfinden. Der Stapel scheint nie kleiner zu werden und das neben dem normalen Unterrichtsalltag.

Warum ist achtsames Korrigieren so wichtig?

Die Korrekturarbeit hat direkten Einfluss auf deine Schüler. Sie erwarten nicht nur eine gerechte Bewertung, sondern auch präzises Feedback, das ihnen hilft, sich zu verbessern. Wenn du gestresst oder abgelenkt korrigierst, leidet nicht nur die Qualität, sondern auch dein Wohlbefinden. Zudem ist es wichtig, rechtliche Vorgaben wie Fristen oder den Verzicht auf willkürliche Bewertungsmaßstäbe einzuhalten – auch das gelingt besser, wenn du strukturiert und mit Ruhe arbeitest.

Dadurch wird die Arbeit auch schneller von der Hand gehen als beim Versuch von Multitasking.

Achtsames Korrigieren bedeutet also:

  • Lasse dich bewusst auf die Aufgabe ein, statt sie nur „abzuarbeiten“.
  • Setze realistische Ziele, um die Belastung zu minimieren.
  • Teile die Arbeit auf mehrere gleichgroße Stapel auf.
  • Benutze Erwartungshorizonte als Korrekturanleitung.
  • Deine eigene Gesundheit und Zufriedenheit im Blick zu behalten.

Schritt 1: Klare Vorbereitung

  1. Richtlinien und Maßstäbe klären:
    Bevor du beginnst, lies dir deine eigenen Bewertungsmaßstäbe noch einmal durch. So vermeidest du Widersprüche und hältst die Korrekturen fair. Falls du mit Punktesystemen arbeitest, überprüfe, ob sie schlüssig sind.
  2. Realistische Deadlines setzen:
    Plane ausreichend Zeit ein, um innerhalb der rechtlichen Vorgaben (oft zwei bis vier Wochen) entspannt arbeiten zu können. Verteile die Arbeit auf mehrere Tage, statt alles auf einmal erledigen zu wollen.
  3. Angenehme Arbeitsumgebung schaffen:
    Sorge für Ruhe und einen festen Platz, an dem du dich konzentrieren kannst. Eine aufgeräumte Umgebung hilft dir, fokussiert zu bleiben.
  4. Lies die Arbeiten durch:
    Es kann helfen, wenn du erst einmal jede Arbeit überfliegst, ohne sie zu korrigieren. Viele Lehrer haben hier auch schon eine sehr zutreffende Vorstellung, wie die Arbeit benotet wird. Du kannst natürlich auch schon mit einem Bleistift erste Anmerkungen machen.
  5. Erste Korrekturen noch gründlicher machen:
    Die ersten Korrekturen in einem Satz sind die schwersten, weil dir noch die Routine fehlt. Je aufmerksamer du die ersten Arbeiten korrigierst, umso besser wirst du die folgenden machen können, wenn du im Flow bist.

Schritt 2: Bewusst korrigieren

  1. In kleinen Schritten arbeiten:
    Teile dir die Arbeit in kleine, überschaubare Einheiten ein – z. B. 5–10 Arbeiten pro Tag. Nach jeder Einheit machst du eine Pause, um deinen Kopf freizubekommen.
  2. Konzentriert bleiben:
    Vermeide Multitasking. Wenn du dich voll und ganz auf eine Arbeit konzentrierst, korrigierst du schneller und machst weniger Fehler.
  3. Bewusst Feedback geben:
    Überlege bei jedem Kommentar, ob er konstruktiv und verständlich ist. Kurze, klare Hinweise („Mehr Beispiele verwenden!“ oder „Schritt 3 fehlt im Rechenweg“) helfen Schülern oft mehr als seitenlange Anmerkungen.
  4. Fehlerquellen bündeln:
    Wenn dir auffällt, dass viele Schüler ähnliche Fehler machen, kannst du für alle eine kurze Übersicht erstellen, die häufige Stolpersteine erklärt. Das spart Zeit und sorgt für einheitliches Feedback.
  5. Pausen bewusst nutzen:
    Gönn dir nach einer intensiven Korrekturphase einen kurzen Spaziergang, eine Atemübung oder einfach ein paar Minuten Ruhe. So bleibst du konzentriert und gelassen.

Schritt 3: Effiziente Strategien für weniger Stress

  1. Digitales Korrigieren nutzen:
    Wenn es möglich ist, arbeite mit digitalen Tools, die das Korrigieren erleichtern. Viele Plattformen ermöglichen z. B. automatische Punktesummen, vorgefertigte Feedback-Bausteine oder die Verknüpfung von Notenlisten.
  2. Standardisierungen einsetzen:
    Entwickle für dich Standardsätze für häufige Fehler. Diese kannst du digital oder handschriftlich schnell einsetzen. Auch mit einem Erwartungshorizont und klaren Bepunktungen für Teilleistungen kannst du schneller und vergleichbarer korrigieren.
  3. Prioritäten setzen:
    Nicht jede Arbeit muss bis ins letzte Detail kommentiert werden. Überlege, was wirklich wichtig für die Schüler ist, und fokussiere dich darauf. Je mehr du zu kommentieren hast, umso weniger werden die Schüler bis zur nächsten Klausur umsetzen können. Konzentriere dich also auf die wichtigsten Baustellen.
  4. Korrektur als Lernprozess nutzen:
    Nutze die Korrekturarbeit als Chance, die häufigsten Fehler deiner Klasse zu analysieren. Das kann dir helfen, zukünftigen Unterricht gezielter zu gestalten und ähnliche Fehler zu vermeiden.

Warum bewusstes Korrigieren dich langfristig entlastet

Indem du die Korrektur bewusst und organisiert angehst, kannst du nicht nur deinen Stress reduzieren, sondern auch die Qualität deiner Arbeit verbessern. Das kommt deinen Schülern zugute und gibt dir selbst das Gefühl, die Aufgabe mit Sinn und Effizienz erledigt zu haben. Zudem stärkst du durch achtsames Arbeiten deine mentale Gesundheit und vermeidest Überlastung.

Der Korrekturstapel mag auf den ersten Blick abschreckend wirken – doch mit der richtigen Herangehensweise wird er zu einer bewältigbaren Aufgabe, die dich nicht mehr belastet, sondern dir sogar Zufriedenheit verschaffen kann. Probier es aus!

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